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Nachdem die Feuerwehrvizepräsidenten Gerald Hillinger (ehemaliger Branddirektor der Stadt Wien) und Peter Hölzl (ehemaliger Landesfeuerwehrkommandant von Tirol) in den Ruhestand gingen, war eine Ersatzwahl erforderlich.
Aus diesem Grund tagten am 23. September 98 von 99 Wahlberechtigte aus ganz Österreich (einer war entschuldigt) bei einem außerordentlichen Bundesfeuerwehrtag in Wels. Zur Wahl standen Hillingers Nachfolger bei der Berufsfeuerwehr Wien, Branddirektor Dipl.-Ing. Mario Rauch für die Funktion des Vizepräsidenten aus dem Kreis der Leiter der Berufsfeuerwehren, und der Landesfeuerwehrkommandant von Salzburg, Günter Trinker für die Funktion des Vizepräsidenten aus dem Kreis der öffentlichen Feuerwehren.
Das Ergebnis war eindeutig und zeugt von großer Einigkeit bei den österreichischen Feuerwehren: Mario Rauch vereinte 97 von 98 gültig abgegebenen Stimmen auf sich. Im darauffolgenden Wahlgang erhielt Günter Trinker 89 von 97 gültigen Stimmen. Beide nahmen die Wahl an und stehen ab sofort gemeinsam mit Feuerwehrpräsident Robert Mayer sowie Feuerwehrvizepräsident Rudolf Robin an der Spitze des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes.
Beide Funktionäre bedankten sich bei den Anwesenden für das Vertrauen. FVPräs Mario Rauch betonte dabei auch den Zusammenhalt der Feuerwehren in Österreich: „Aktuell gibt es viele große Themenbereiche: mangelnde Ressourcen, die Häufigkeit und Komplexität von Einsätzen, Katastrophen und Krisen, nicht zu vergessen die technische und gesellschaftliche Entwicklung. Diese Themen beeinflussen durch ihre hohe Volatilität das gesamte Feuerwehrwesen. Die Zukunft wird nicht einfach und es wird in vielen Bereichen innovative Ansätze brauchen, um die vielen, teils auch neuen Herausforderungen zu meistern. Ein wesentlicher Ansatz ist den Dingen gemeinsam geschlossen zu begegnen – einen Schulterschluss mit allen zu machen, die Stärken und Kompetenzen aller Mitglieder zu nutzen und mit einer Stimme zu sprechen.“
In dasselbe Horn stieß auch FVPräs Günter Trinker: „Ich sehe den Bundesfeuerwehrverband und auch mich ganz persönlich als Dienstleister für die Feuerwehren in Österreich. Eine gute Zusammenarbeit über alle Grenzen hinweg ist wesentlich, um unser Feuerwehrsystem in eine sichere Zukunft zu führen. Es ist mir eine große Ehre, mich für das österreichische Feuerwehrwesen einbringen zu können.“
„Ich gratuliere Mario und Günter zur beeindruckenden Wahl und bedanke mich gleichzeitig bei beiden, dass sie in herausfordernden Zeiten und in bereits verantwortungsvollen Funktionen ihr Engagement auf die österreichische und internationale Ebene erweitern. Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit und die Möglichkeit, gemeinsam das österreichische Feuerwehrwesen in die Zukunft zu führen“, so Feuerwehrpräsident Robert Mayer.
Die aktuelle Funktionsperiode läuft seit Juni 2022 und dauert fünf Jahre, dann werden die Funktionen des Feuerwehrpräsidenten sowie der drei Vizepräsidenten neu gewählt, Wiederwahlen sind zulässig.
FVPräs Günter Trinker:
Günter Trinker (56), geboren in Hallein, lebt seit seiner Geburt in Adnet. Mit 12 Jahren trat er der Feuerwehrjugend bei, das Ehrenamt war ihm durch Vater und Großvater bereits in die Wiege gelegt. Nach dem Übertritt in den Aktivstand engagierte sich Günter Trinker vordergründig in der Jugendarbeit, bevor er Gruppenkommandant und Zugskommandant, schließlich auch Ortsfeuerwehrkommandant wurde. Der gelernte Industriekaufmann ist seit 1996 Mitarbeiter im Landesfeuerwehrverband Salzburg. Von 2012 bis 2019 war Trinker Bezirksfeuerwehrkommandant für den Tennengau, im Juni 2019 wurde er zum Landesfeuerwehrkommandanten von Salzburg gewählt.
FVPräs BD Dipl.-Ing. Mario Rauch:
Mario Rauch (45) begann seine Feuerwehrlaufbahn 1989 bei der Feuerwehrjugend der Freiwilligen Feuerwehr Neumarkt im Mühlkreis (OÖ), wo er auch heute noch Mitglied ist. Er hat 2003 das Studium Maschinenbau an der TU Graz abgeschlossen und trat 2004 in den Dienst der Stadt Wien ein. Der gebürtige Oberösterreicher absolvierte die Offiziersausbildung bei der Berufsfeuerwehr Wien und schloss diese 2006 mit der kommissionellen Prüfung zum Bereitschaftsoffizier ab. In der Geschäftsführung der MA 68 fungierte er anschließend als Referatsleiter für Fahrzeug-, Maschinen- und Gerätewesen sowie als stellvertretender Geschäftsgruppenleiter für Feuerwehrtechnik.
Im Sommer 2014 wurde er Hauptinspektionsoffizier und damit höchster Einsatzleiter vor Ort bei Großschadenslagen sowie Geschäftsgruppenleiter für Feuerwehrtechnik. Er prägte über Jahre hinweg die strategische Ausrichtung des gesamten Fuhrparks der MA 68, war verantwortlich für die persönliche Schutzausrüstung aller Feuerwehrleute und stattete die Wiener Feuerwehr mit moderner Einsatzausrüstung aus.
Seit Mai 2023 ist Mario Rauch Branddirektor der Berufsfeuerwehr Wien und somit auch Landesfeuerwehrkommandant von Wien.