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„Jede Feuerwehrfrau kann ihren Mann stehen.“ Das belegen nicht nur die Statistiken des Oö. LFV, sondern auch die Erfahrungen eindeutig. Und es ist eine ermutigende Entwicklung, auf die geblickt werden kann: Mit über 8.800 Feuerwehrfrauen wurde der Stand in den letzten 10 Jahren beinahe verdoppelt. Eine stetig wachsende Anzahl von Mädchen und Frauen, die sich freiwillig in der Feuerwehr engagieren, kann nur stolz machen.
Und dieser Kurs ist ein wichtiger: Im Engagement für die Freiwilligkeit braucht es Jede und Jeden. Bei den Feuerwehren umso mehr, da es hier in den allerwenigsten Fällen vorgeschriebenen Dienste oder Einteilungen gibt, sondern jederzeit die Bereitschaft auf sofortigen Abruf gilt. Diese Einsatzbereitschaft ist essenziell für die Einsatzleistung und damit für die Hilfe der Bevölkerung in Notfällen.
„Nicht wer hilft, sondern dass geholfen wird, steht bei den Feuerwehren im Vordergrund. Beruf, Einkommen, Alter - und auch das Geschlecht sind in der modernen und aufgeschlossenen Feuerwehr-Kultur nebensächlich. Aus gutem Grund sind Frauen seit einigen Jahren in den Reihen der Einsatzkräfte zu finden. Wie in allen anderen Lebensbereichen bereichern Frauen auch hier die Gemeinschaft mit ihren Fähigkeiten und stehen in herausfordernden Situationen ihre Frau. Stärke, Tatkraft und Courage sind keine männlichen oder weiblichen Attribute – es sind die Eigenschaften aller Freiwilligen unter dem Dach der Feuerwehren. Einer Gemeinschaft, die von Diversität und der Stärke ihrer Mitglieder lebt,“ so Landesrätin Michaela Langer-Weninger.
In 775 der 880 Freiwilligen Feuerwehren in OÖ sind bereits Mädchen und Frauen aktiv. Nicht nur als einfache Mitglieder, sondern auch als Führungskräfte: In den Feuerwehrkommanden wie auch als Funktionäre auf Bezirks-, Abschnitts- und Feuerwehrebene sind Frauen vielfach mit Verantwortung bedacht - und sie sind damit aus dem Feuerwehrbetrieb keinesfalls mehr wegzudenken.
In OÖ sind derzeit zwei Kommandantinnen und fünf Kommandant-Stellvertreterinnen maßgeblich für die Geschicke ihrer Feuerwehr vor Ort verantwortlich. 127 Schriftführerinnen, 59 Kassenführerinnen und 46 Feuerwehrfrauen, die mit Aufgaben auf Abschnitts- und Bezirksebene betraut sind, sind mit Feuereifer dabei. Dass diese Aufgaben, zusätzlich zu ihren Aufgaben im Normalbetrieb, organisatorischer Natur sind ist ebenso bemerkenswert wie die Anzahl von Frauen, die als Gruppenkommandantinnen (36) erste Führungsfunktionen übernehmen oder als Atemschutzträgerinnen (341) an vorderster Front im Löscheinsatz stehen. Wenn es also noch wo heißen sollte „Das kann eine Frau nicht…“, darf man dem die soeben erwähnten Fakten entgegenhalten.
Nicole-Catrin Huemer, 44 Jahre, verheiratet, 3 Kinder, Schriftführerin bei der FF Hartkirchen, Hauptberufliche Betriebsfeuerwehrfrau am Landestheater Linz
Die Zeit, viel Bemühen und Überzeugungsarbeit haben es mit sich gebracht, dass Widerstand gewichen ist und Frauen im Feuerwehrwesen vielfach positiv wahrgenommen werden. „Feuerwehr, das ist doch Männerangelegenheit!“ - Dieses Scheinargument, dass Frauen den Feuerwehrdienst und die angebliche „Männerangelegenheiten“ nicht bewältigen können, ist im Verschwinden begriffen und hat definitiv keine Berechtigung mehr. Unsere Feuerwehrfrauen beweisen das Tag für Tag - und das ist eine erfreuliche Entwicklung für das Feuerwehrwesen insgesamt. „Frauen sollen ermutigt werden, sich den Aufgaben im Feuerwehrdienst zu stellen. Das Vertrauen und Zutrauen soll gestärkt werden, nicht nur bei den Frauen selbst, sondern auch in den Feuerwehren“ so Landes-Feuerwehrkommandant Robert Mayer. „Es soll künftig mehr Anreize für Frauen und Mädchen geben, das braucht aber Zeit und Überzeugung“, so der Chef der Feuerwehren in OÖ.
Melanie Stöbich, 22 Jahre, FF Hartkirchen, seit 12 Jahren bei der Feuerwehr.
So wird auch im Oö. Landes-Feuerwehrverband emsig an besseren Rahmenbedingungen für Frauen im Feuerwehrwesen gearbeitet. Frauen soll es noch einfacher gemacht werden, sich in den Dienst der Freiwilligen Feuerwehr zu stellen. Der Arbeitsausschuss für Freiwilligkeit und Ehrenamt befasst sich intensiv mit der Thematik und wird sie auch weiterhin forcieren. „Die Entwicklung des Frauenanteils im Feuerwehrwesen ist zwar sehr gut, aber darauf dürfen wir uns nicht ausruhen. Mit gerade einmal 10 Prozent Frauenanteil ist hier noch einiges an Luft nach oben vorhanden“, so der Leiter des Arbeitsausschusses Markus Voglhuber. Zur oftmals aufgeworfenen Frage nach einer Sonderbehandlung winken viele der bereits aktiven Frauen deutlich ab: „Es braucht keine Sonderbehandlung, wir wollen als Feuerwehr-Mitglieder unsere Fähigkeiten einbringen, wie jeder andere auch!“, so der einhellige Tenor.