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Angesichts der steigenden Temperaturen und Trockenperioden sind Waldbrände zu einer zunehmenden und ernsthaften Bedrohung auch in Oberösterreich geworden. Deshalb informierte sich eine Delegation des Oö. LFK bei Waldbrand-Profis in Portugal.
Angesichts der steigenden Temperaturen und Trockenperioden sind Waldbrände zu einer zunehmenden und ernsthaften Bedrohung auch in Oberösterreich geworden.
„Unsere heimischen Wälder sind Wirtschaftsmotor, Energielieferant und Ökosystem. Zudem dienen sie der Tier- und Pflanzenwelt als vielfältiger Nahrungsquelle und Lebensraum, sowie unserer Gesellschaft als Erholungs- und Rückzugsorte“, betont Agrar- und Feuerwehr-Landesrätin Michaela Langer-Weninger. Um diese Ökosysteme auch in Zukunft sicherzustellen zu können, wurde 2020 der Waldfonds eingerichtet. Über diesen wird der Schutz der Wälder finanziert. Die zunehmenden Herausforderungen durch den Klimawandel machen diese Investition zu einem entscheidenden Faktor. Hitze- und Dürreperioden machen unseren Wäldern immer stärker zu schaffen, deshalb braucht es Maßnahmen diese Ressourcen zu schützen, und diese betreffen auch die Feuerwehren.
Nicht nur Gerätschaften sind in der Bekämpfung von Vegetationsbränden von besonderer Wichtigkeit, sondern auch die Expertise und Ausbildung. Eine Delegation des Oö. Landes-Feuerwehrkommando, gemeinsam mit Feuerwehr-Landesrätin Langer-Weniger haben deshalb von 16.-18.10.2023 einen Informationsaustausch mit den Feuerwehren in Portugal gesucht. In Oberösterreich gab es zu Vegetationsbränden bisher ca. 300 Einsätze. Diese Tendenz befindet sich, vor allem durch die erhöhte Anzahl on Hitzetagen, im steigen.
Portugal wird jährlich von 10.000-20.000 solcher Brände heimgesucht und besitzt daher einen gewaltigen Erfahrungs- und Wissensvorsprung. An eigens für Waldbrände eingerichteten Ausbildungsstätten werden nicht nur Einsatzkräfte ausgebildet. Spezialisten analysieren Ergebnisse aus Labor-Forschung und erarbeiten Simulatorentrainings. Zudem werden auch weitere Einsatzkräfte und die Zivilbevölkerung ausgebildet. Portugal hat ein Programm erarbeitet: "Sicheres Dorf" - damit wird sichergestellt, dass es in jedem Ort einen Verantwortlichen für die Koordination im Ernstfall gibt. Dass die Waldbrandbekämpfung in Portugal nicht 1:1 für Oberösterreich übernommen erden kann, liegt auf der Hand. Aber die jahrzehntelangen Erfahrungen sollen, angepasst, auch in Oberösterreich Einzug halten.
„Uns geht es darum, einerseits neue Einsatztaktiken kennen zu lernen und andererseits Einblicke in die Ausrüstung und Ausbildung zu erlangen“, betont Feuerwehrpräsident Robert Mayer.
Stützpunktfeuerwehren für Waldbrandbekämpfung mit Hubschrauberunterstützung gibt es bereits seit 1976. Auf die veränderten Verhältnisse die sich durch den Klimawandel ergeben müsse allerdings reagiert werden. „Neben den Stützpunkten wollen wir nun alle Feuerwehren in das Thema Waldbrandbekämpfung einbinden“, bringt LBDSTV Michael Hutterer die Erfahrungen aus der Reise auf den Punkt.
Hier geht's zum Video: "Waldbrände als Zukunftsthema für Feuerwehren" (OÖN)
Ein wichtiger Schwerpunkt dieses Förderpakets ist die Sicherstellung der Waldbrandprävention und -bekämpfung. Die Stützpunktfeuerwehren in Oberösterreich werden hier mit neuen Beschaffungen unterstützt. Ziel ist die Vorbeugung und Prävention. So können Kosten einer Waldbrandbekämpfung minimiert werden, oder im besten Fall gar nicht erst entstehen. Gefördert werden die „Anpassung und Einrichtung einer vorbeugend schützenden Infrastruktur; Spezialgeräte und -ausrüstung zur Waldbrandbekämpfung und Prävention auf Basis einer regionalen Waldbrandbekämpfungsstrategie.“ (Land OÖ)
m Rahmen der Waldbrandprävention konnten bereits Beschaffungen getätigt und an die Stützpunktfeuerwehren für Waldbrandbekämpfung mit Hubschrauberunterstützung (FF St. Agatha/GM, FF Scharnstein/GM, FF Kirchdorf an der Krems/KI, FF Reichraming/Steyr-Land) übergeben werden. Dabei handelt es sich um spezielle Geräte und Einsatzmittel für die Vegetationsbrandbekämpfung, die es den Feuerwehren ermöglichen, effizienter auf Waldbrände zu reagieren. Der genehmigte Förderbetrag für Oberösterreich beträgt bislang € 468.000.
„Mit den Auswirkungen der Klimakrise steigen auch die Anforderungen an die Feuerwehren durch vermehrte Flur- und Waldbrände. Zur Bekämpfung dieser Brände braucht es neben der Ausbildung der Einsatzkräfte auch entsprechende Geräte. Mit der Förderung aus dem Waldfonds ist es nun möglich, den Stützpunkt-Feuerwehren oberösterreichweit eine Spezialausrüstung zur Wald- und Flurbrandbekämpfung zukommen zu lassen. Damit ist ein erster wichtiger Schritt zur Anpassung an die neuen Herausforderungen gesetzt,“ so Feuerwehrpräsident Robert Mayer, der damit den Aufgaben der Feuerwehr und ihre Bedeutsamkeit in der Waldbrandprävention den notwendigen Stellenwert gibt.
Einsatzstatistik im Bereich Vegetationsbrände (Stand 06.10.2023)