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Häuser mit neuen Dächern oder Dachdämmungen stellen die Feuerwehren zum Teil vor große Probleme. Oft müssen die Feuerwehrleute mit Atemschutz von innen gegen einen Dachstuhlbrand vorgehen. Eine wichtige Hilfe für die Einsatzkräfte sind dabei Wärmebildkameras, die durch eine eigene Förderaktion des Oö. Landes-Feuerwehrverbandes bis Jahresende 2017 nahezu flächendeckend in jeder Gemeinde Oberösterreichs zu finden sein werden.
Neue Dächer mit speziellen Isolierungen oder Dämmungen werden für die Feuerwehren bei Bränden immer wieder zur Herausforderung, die sogar zu einem Umdenken bei den Löschtaktiken geführt hat. Vor allem das Heranarbeiten an den Brand sei durch die neuen Bautechniken mit mehr Aufwand verbunden, so Mario Leidinger von der Oö. Landes-Feuerwehrschule. Löschangriff von innen
So ist es nicht immer möglich, einen Dachstuhlbrand von außen zu löschen - oder nur mit enormem Aufwand. Die einzige Abhilfe ist ein Löschangriff von innen. Dieser ist aber nicht immer möglich, denn der Eigenschutz gehe vor, so Leidinger: „Wenn der Brand über einen Glimmbrand hinausgegangen und die Statik der Dachkonstruktion angegriffen ist, wird es natürlich gefährlicher. In diesem Fall muss man sich gut überlegen, ob man noch hineingehen kann oder ob man doch gezielt von außen das Dach öffnet.“
Wärmebildkamera für alle Gemeinden
Zur Unterstützung bei einem Brandeinsatz von innen stehen den Feuerwehren Wärmebildkameras zur Verfügung, um den Brandherd genau lokalisieren zu können. „Fördern nach Bedarf, mit Ziel und nach Plan“ lautet das seit 2014 laufende Projektziel des Oö. Landes-Feuerwehrverbandes, mit dem flächendeckend bis Ende dieses Jahres jede Gemeinde Oberösterreichs mit einer eigenen Wärmebildkamera ausgestattet werden soll.
Wesentlicher Beitrag zum Schutz der Bevölkerung und der Einsatzkräfte
Wärmebildkameras ermöglichen völlig neue Sichtweisen, Brandherde zu entdecken, Gefahren frühzeitig zu erkennen oder auch Menschen bei Suchaktionen aufzufinden. Umso wichtiger dabei ist der geübte Umgang, um die Wärmebilder richtig zu deuten. Damit leisten die Wärmebildkameras einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der Bevölkerung und der Einsatzkräfte.
Die Kameras helfen aber auch dabei, gezielt und vor allem ressourcenschonend zu löschen, mit dem Vorteil, dass der Schaden durch Löschwasser möglichst gering gehalten werden kann.
Eigene Ausbildung an der Oö. Landes-Feuerwehrschule
Einen wichtigen Beitrag dazu leistet die Ausbildung, um im Notfall rasch und gezielt reagieren zu können. Mit Herbst 2016 startete dazu ein eigener Wärmebildkamera-Lehrgang für Multiplikatoren an der Oö. Landes-Feuerwehrschule, wo unter anderem die verschiedenen Dächer und ihre Tücken durchgenommen werden.
Aktuell verfügen Oberösterreichs Feuerwehren über rund 370 Wärmebildkameras.
Quelle und Video: ORF Oberösterreich
Fotos: Hermann Kollinger