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Allgemein Lehrgänge

Tunnelforum des Sachgebietes 4.4 des ÖBFV erstmalig in Oberösterreich

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Erstmalig wurde vom Sachgebiet 4.4 des Österr. Bundesfeuerwehrverbandes ein bundesweites Tunnelforum, zu aktuellen Themen, an der Oö. Landes-Feuerwehrschule in Linz veranstaltet. Landes-Feuerwehrkommandant LBD Dr. Wolfgang Kronsteiner konnte 58 Kameraden aus allen Bundesländern in seinem Haus willkommen heißen. Ziel dieser Veranstaltung war es, einen fachlichen und kameradschaftlichen Austausch zum Thema Einsatz in Unterirdischen Verkehrsanlagen (UVA) zu ermöglichen und einen möglichst gleichen Wissensstand zu aktuellen Themen zu erzielen.

Für diesen fachlichen Input konnte Sachgebietsleiter Branddirektor-Stellvertreter DI Stefan Krausbar, MEng eine Vielzahl an Referenten aus ganz Österreich und Deutschland gewinnen. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Peter Sturm brachte in seinem Vortrag den Teilnehmern den Zweck, die Leistung und auch die Einsatzgrenzen von Lüftungsanlagen näher. Denn wenn die Feuerwehr die Funktionsweise „ihrer“ Lüftungsanlage verstanden hat, kann sie diese im Einsatzfall auch optimal nutzen.

Die Montan Universität Leoben, vertreten durch Prof. Dr. Robert Galler stellte das „Zentrum am Berg“, welches am Erzberg in Eisenerz entsteht, vor. In dieser Forschungseinrichtung werden verschiedenste wissenschaftliche Parameter für die Errichtung und den Betrieb von Tunnelanlagen erforscht.

Ein Thema welches noch sprichwörtlich in den Kinderschuhen steckt, ist der Schadstoffeinsatz in einem Tunnel. DI Erik Scharff von der Bundesanstalt für Materialforschung und –prüfung aus Berlin, brachte aktuelle Ergebnisse aus Versuchen den Teilnehmern näher. Das Sachgebiet wird die Forschungsergebnisse weiter mitverfolgen, um für die Feuerwehren ggf. Empfehlungen weitergeben zu können.

Tunnelanlagen werden auch von den Österreichischen Bundesbahnen betrieben. Dabei sind besonders die gerade im Bau befindlichen Tunnelanlagen, der Semmering Basistunnel, der Koralmtunnel und der Brenner Basistunnel hervorzuheben. Solche Bauwerke stellen auch die Betreiber vor große Herausforderungen. Herr Christian Sommerlechner von der ÖBB Infrastruktur AG erläuterte den Zuhörern die Sicherheitskonzepte welche u.a. im Wienerwaldtunnel bereits zum Einsatz kommen.

Unterstützende Gerätschaften wie der Einsatz eines Löschunterstützungsfahrzeuges (LUF) wurde von Bezirksfeuerwehrinspektor Ing. Thomas Greuter, MSc aus Landeck vorgetragen. Hervorzuheben ist die notwendige Ausbildung der Mannschaft, so wird z.B. die Kommunikation im Nahbereich dieses Gerätes sehr schwierig und es wird die Verwendung einer einfachen Zeichensprache notwendig.

Die Ausbildung stellte in den weiteren Vorträgen ein zentrales Thema dar. Schulleiter OBR DI (FH) Georg Waldhart von der Landes-Feuerwehrschule Tirol stellte das Kompetenzzentrum Tunneleinsatz des ÖBFV vor. Erst kürzlich wurde das erste österreichweite Ausbildungsseminar „Train the Trainer Tunnel“ in Telfs abgehalten. Ziel dieser Trainerausbildung ist es eine einheitliche Ausbildung und Taktik in ganz Österreich zu vermitteln.

Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich Virtuell Reality stellte OBM Michael Buchbauer von der OÖ. Landes-Feuerwehrschule vor. Seit ca. drei Jahren wird in verschiedenen Lehrgängen eine Software zur virtuellen Lagedarstellung verwendet. Es ermöglicht den Teilnehmern eine Schadenslage aus der Ich-Perspektive zu erkunden, in weiterer Folge diese zu beurteilen, einen Entschluss zu fassen und diesen in Form eines Befehls wiederzugeben. Je nach Ausbildungsziel können diese Befehle vom Ausbilder in dieser Software auch dargestellt werden und der Teilnehmer hat die Möglichkeit die befohlenen Maßnahmen auf Wirksamkeit zu kontrollieren. Dieses System stellt eine hervorragende Ergänzung zur klassischen Planspielplatte dar und ermöglicht das Trainieren von komplexeren Schadenslagen.

In einem Arbeits-Kaffee wurden in Form von Gruppenarbeiten bzw. -gesprächen einige Themen wie Einsatzgrenzen, Erkundung und Kommunikation behandelt. Die Ergebnisse aus diesen Gesprächen sollen allen Teilnehmern als Grundlage für die weitere Arbeit dienen. Als Schwerpunkt für das Sachgebiet ergibt sich daraus beispielsweise die Anforderung einer effizienten Nutzung der in Straßentunnelanlagen installierten Videokameras.

Das Sachgebiet 4.4 dankt allen Teilnehmern für den aktiven Austausch und den Referenten für die fachlichen Inputs.

Text: Michael Buchbauer, Stefan Krausbar
Fotos: Hubert Schaumberger