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Extreme Unwetterkapriolen, Großbrände und Brandanschläge der vergangenen Monate haben viele bekannte und neue Herausforderungen bei Oberösterreichs Feuerwehren erkennen lassen. Sei es die Bedeutung des vorbeugenden Brandschutzes in Kombination mit den abwehrenden Möglichkeiten, die ebenso sichtbar gemacht wurden, wie die vermehrt auftretenden Naturgewalten mit lokalen Unwetterereignissen oder mögliche Terrorgefahren, denen Einsatzkräfte ausgesetzt sind.
Rekordjahr: Unwettereinsätze dominieren das bisherige Einsatzjahr 2016
Mehr als 540.000 Gesamt-einsatzstunden, ein Plus von knapp 35.000 Stunden zum gesamten Jahr 2015, zeigen die gewaltigen Leistungen der oberösterreichischen Feuerwehren die in nur acht Monaten erbracht wurden. Zurückzuführen ist diese Steigerung zu einem Großteil auf die massiven Unwettereinsätze, die in den Sommermonaten fast zum Alltag gehörten, jedoch die betroffenen Feuerwehren vor Ort oft vor enorme Herausforderungen stellten. Braunau, Bad Ischl, Laakirchen und Schwertberg sind nur einige Hotspots der vergangenen Monate. Alleine im Juni und Juli verwüsteten insgesamt 8 massive Unwettertage ganze Ortschaften oder Teile davon. 600 Einsätze und mehr pro Ereignis waren keine Seltenheit, was sich auch in der Einsatzstatistik von Jänner bis August aller oberösterreichischen Feuerwehren widerspiegelt.
Enorme Belastung für Einsatzkräfte und Gerätschaften
Landes-Feuerwehrkommandant Dr. Wolfgang Kronsteiner: „Eine enorme Belastung nicht nur für die vielen tausenden freiwilligen Einsatzkräfte im Land, die oft nächte- bzw. tagelang unermüdlich mit den Aufräumarbeiten beschäftigt waren, auch Gerätschaften und Fahrzeuge wurden um fast 50 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres beansprucht.“
Mehr als 700 Notrufe in drei Stunden – alle 13 Sekunden eine Alarmierung
Hochbetrieb herrschte auch in der Landeswarnzentrale. In den ersten acht Monaten des Jahres wurden bereits 10.111 Alarmeinsätze disponiert, das sind bereits 89% des bisher einsatzstärksten Jahres 2015. Rund vier von zehn Einsätzen (4123 Alarmierungen) entfielen dabei alleine auf Unwetter- und Sturmeinsätze.
„Bei den heftigen Unwettern am 25. Juni 2016 wurden beispielsweise innerhalb von nicht einmal drei Stunden mehr als 700 Notrufe abgearbeitet. Zu den Spitzenzeiten erfolgte alle 13 Sekunden eine Alarmierung“, resümiert Kronsteiner.
Gemeinsam im Einsatz für Oberösterreich – Feuerwehren als Garant für Sicherheit
„Einmal mehr hat sich in der jüngsten Vergangenheit das dichte Netzwerk bewährt. Die Feuerwehren sind ein Garant für Sicherheit in unserem Land, die binnen weniger Minuten rasch zur Stelle sind und in Not helfen“, betont Landes-Feuerwehrkommandant Dr. Wolfgang Kronsteiner, appelliert aber auch an die Eigenverantwortung jedes Einzelnen: „Sicherheit betrifft uns alle, ob im öffentlichen oder privaten Bereich. Wenn Einsätze zur Selbstverständlichkeit werden und wegen Kleinigkeiten, wie beispielsweise einer verstellten Satellitenschüssel bei einem Sturm der Notruf gewählt wird, während zeitgleich von der Feuerwehr eine Personenrettung erforderlich ist, müssen wir entsprechend sensibilisieren, damit sich die Einsatzkräfte auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können.“
Wirtschaft als Partner für die Herausforderungen der Zukunft
„Wir können uns in Oberösterreich glücklich schätzen, ein solch gut funktionierendes und ausgebautes Feuerwehrsystem zu haben. Doch um diesen Garant für unsere Sicherheit auch in Zukunft gewährleisten zu können, ist es wichtig, den Feuerwehren das notwendige Rüstzeug und auch die notwendigen Rahmenbedingungen bereit zu stellen.
Sicherlich geht es hier zum einen um die Ausrüstung, jedoch wird in Zukunft auch die Erhaltung der Schlagkraft untertags, aber auch bei langwierigen Unwetterereignissen ein großes Thema sein. Hier wird die Wirtschaft als Partner für die Sicherheit in unserem Land eine wichtige Rolle einnehmen müssen. Viele Betriebe in Oberösterreich erlauben ihren Feuerwehrmitgliedern schon jetzt während der Arbeitszeit zu den Einsätzen zu fahren, wenn es die Zeit erlaubt. Da die Herausforderungen in Zukunft sicherlich nicht weniger werden, sollte hier über ein gesamtheitliches Konzept zwischen Wirtschaft und Feuerwehren nachgedacht werden. Natürlich muss in diesem Zusammenhang auch der öffentliche Dienst seinen Teil dazu beitragen. Zum Beispiel können Feuerwehrmitglieder bei Einstellungen unter Bewerbern gleicher Qualifikation berücksichtigt werden. Nur mit gemeinsamer Kraft werden unsere Feuerwehren die Herausforderungen der Zukunft bewältigen können“, betont Feuerwehr-Landesrat Elmar Podgorschek.
Landes-Feuerwehrtag im Zuge der Rettermesse am 30. September 2016 in Wels
Einen Tag lang widmen sich Oberösterreichs Feuerwehren am 30. September 2016 beim Landes-Feuerwehrtag im Zuge der Rettermesse in Wels unter dem Motto „Neue Zeiten, neue Gefahren“ genau diesen Zukunftsthemen. Ein Tag des Austausches und Durchleuchtung durch Feuerwehr und Politik. Am Vormittag werden Einsatzbeispiele der jüngsten Vergangenheit genauer betrachtet und kompetent aufgearbeitet. Der Nachmittag steht im Zeichen der Diskussion, wo spannende und heikle Fragen zu Gefahrenthemen wie Unwetter und Oberflächenwasser, aber auch Sonderlagen wie Brandanschlag, Terror und Spezialeinsätze aufgerissen und im Fokus stehen werden.