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Vereine, Feuerwehren und Gemeinden packen beim landesweiten Frühlingsputz mit an. Umweltschutz und eine saubere Landschaft sind für alle Ober- österreicher/innen wichtige Werte. Daher rufen die OÖ Umwelt Profis alle freiwilligen Teilnehmer/innen von Klein bis Groß auf, sich an den „Hui statt Pfui“-Flurreinigungsaktionen zu beteiligen
Achtlos weggeworfene Zigarettenstummeln, Plastikflaschen, Getränkedosen und andere Abfälle wie Glasscherben vermüllen Wiesen, Parks und Straßenränder in ganz Oberösterreich. Müll wird von manchen einfach aus dem Autofenster geworfen oder beim Gehen fallengelassen. Eine Art der gedankenlosen „Abfallentsorgung“, auch „Littering“ genannt.
Umweltschutz und eine saubere Landschaft sind für alle Oberösterreicher/innen wichtige Werte. Daher rufen die OÖ Umwelt Profis der Städte und Gemeinden, unterstützt vom Umweltresort des Landes OÖ, alle freiwilligen Teilnehmer/innen von Klein bis Groß auf, sich an den „Hui statt Pfui“-Flurreinigungsaktionen zu beteiligen und achtlos weggeworfenen Abfall entlang von Wegen, Straßen, und Grünflächen einzusammeln, um so Oberösterreich gemeinsam wieder ein Stückchen sauberer zu machen. Eine Anmeldung eigener Sammelaktionen ist online und bei den Bezirksabfallverbänden, Städten oder Gemeinden möglich!
Im Vorjahr waren es besonders viele Umweltverbundene, die sich bei den Flurreinigungsaktionen der Umwelt Profis beteiligten. Anti-Littering ist leider immer noch ein Thema, so hat das Wegwerfen oder Liegenlassen von Abfällen in der Natur in Zeiten der Corona-Pandemie eher zu- als abgenommen. Daher soll auch 2023 wieder eine Schwerpunktaktion gestartet werden, die die Flurreinigungsaktionen als Instrument der Bewusstseinsbildung vor den Vorhang stellt. Wer sich an den Flurreinigungsaktionen beteiligt, soll einen bewussteren Blick auf das Thema Littering bekommen und zu einem Anti-Littering Multiplikator werden. Durch das direkte und persönliche Agieren in der Gemeinschaft bleibt die Thematik besser im Bewusstsein der Teilnehme/innen haften als bei klassischen „Werbeaktionen“. Wer einmal den Müll im Rahmen der Aktionen aufgesammelt hat, wird nicht so schnell wieder etwas einfach wegwerfen und im Idealfall auch zum Botschafter der Message für eine saubere Umwelt.
„Die achtlos weggeworfene Getränkedose oder Take-Away-Verpackung, bedeutet neben der Verschmutzung unserer Umwelt auch einen enormen finanziellen Aufwand für die Reinigung von Straßen und Plätzen und für die Gemeinden. Unsere Umwelt sauber zu halten, ist ein Auftrag an alle. Ein herzliches Dankeschön schon jetzt an die vielen Freiwilligen vor Ort für das große Engagement bei „Hui statt Pfui“ mit zu machen. Besonders freut mich, dass wir im letzten Jahr mit 36.800 Teilnehmer/innen aus mehr als 250 Gemeinden einen großartigen Rekord erreichen konnten. Groß und Klein sammelten bei rund 470 Aktionen über 16 Tonnen achtlos weggeworfene Abfälle“, ist Umwelt- und Klimalandesrat Stefan Kaineder begeistert.
„Littering stört unsere Natur und in weiterer Folge auch die Kreislaufwirtschaft, da achtlos Weggeworfenes nicht verwertet werden kann und somit eine wichtige Rohstoffquelle verloren geht. Mit einem Pfandsystem wäre ein Anreiz geboten, Plastikflaschen und Alu-Dosen nicht zu littern, sondern wieder zurückzubringen“, betont LAV-Vorsitzender Bgm. Roland Wohlmuth.
FPräs Robert Mayer, Landes-Feuerwehrkommandant von Oberösterreich ergänzt: „Hui statt Pfui“ ist eine wichtige Aktion für Oberösterreich. Zum einen werden unsere Straßen, Wiesen und Wälder wieder sauber. Zum anderen ist es eine wesentliche Bewusstseinsbildung, denn bergeweise gesammelter Müll sind ein trauriger Blick darauf, wie wir mit der Natur umgehen. Achtlos weggeworfener Müll ist nur der Anfang: Dosen, Flaschen Zigarettenstummel… was folgt sind ganze Müllsäcke, Kühlschränke und Reifen in den Wäldern. Unsere Naherholungsgebiete und die Umwelt leiden massiv unter diesen Verschmutzungen. Die Feuerwehren, und allen voran die Feuerwehrjugend, beteiligen sich seit Jahren daran, weil es ihnen ein Anliegen ist und weil es um die Zukunft geht! Über 2.000 Feuerwehrmitglieder engagierten sich 2021 in mehr als 8.500 Stunden aktiv an Flurreinigungsaktionen in Oberösterreich. Sie gehen für die Umwelt in den „Einsatz“ und werden damit ein kleines Stückchen Botschafter für den Umweltschutz.“
Die Hui statt Pfui Aktionen 2023
Der Aktionszeitraum der heurigen „Hui statt Pfui“-Kampagne erstreckt sich hauptsächlich von März bis Ende Mai, wobei natürlich das ganze Jahr über fleißig gesammelt werden darf. So wie jedes Jahr werden Abfallsäcke und Handschuhe unter allen die sich an der Aktion beteiligen verteilt und der gesammelte Müll wird gratis entsorgt. Alle Infos zu den Hui statt Pfui-Aktionen findet man auf der eigens geschaffenen Onlineplattform www.huistattpfui.at, sowie bei den oö. Städten, Gemeinden und den Bezirksabfallverbänden.
Wer sich unter www.huistattpfui.at anmeldet, ist zudem haftpflicht- und unfallversichert!
In Linz wird die „Hui statt Pfui“-Aktion von der Stadt Linz und der LINZ AG unter dem Titel „Linz macht sauber“ unterstützt. Auch hier werden den Teilnehmer/innen kostenlose Säcke, Handschuhe und Greifzangen zur Verfügung gestellt. Des Weiteren beteiligen sich bei „Hui statt Pfui“ auf regionaler Ebene in Steyr jedes Jahr zahlreiche Freiwillige an der Flurreinigungsaktion unter dem Motto „Steyr putzt“, um die Natur von achtlos weggeworfenen Abfällen zu befreien. 2022 waren es mehr als 3.500 Freiwillige, die in Steyr fleißig sammeln gingen. Auch die Landjugend beteiligt sich als größte Jugendorganisation des ländlichen Raumes jährlich am Frühjahrsputz in Oberösterreich. Jährlich packen die Mitglieder von rund 60 Ortsgruppen mit an und sorgen unter dem Motto „Hui statt Pfui - d’Landjugend ramt zom und duad wos für unsern Lebensraum!“ für ein saubereres Umfeld. Jenen Mitgliedern mit landwirtschaftlichem Hintergrund ist dabei auch wichtig, dass die Wiesen – von denen ab dem Frühling wieder das Futter für die Tiere geerntet wird – von Müll befreit werden. Dosen, Glas und Co. können nämlich lebensgefährlich für die Tiere werden, wenn sie diese fressen und sich dadurch innerliche Verletzungen zuziehen.
Verschmutzung unserer Umgebung
Abfall, der im Freien zurückgelassen wird, muss mühsam wieder aufgelesen und entsorgt werden. Denn einmal achtlos weggeworfen dauert es oft Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, bis diese Abfälle vollständig abgebaut sind. 2018 fielen allein auf Oberösterreichs Landstraßen, 400 Tonnen gelitterter Abfall an. Das entspricht 66 kg Müll pro einem Kilometer Landstraße. Auf Autobahnen und Schnellstraßen fielen im gleichen Jahr laut einer Statistik der ASFINAG circa 1.350 Tonnen achtlos weggeworfener Müll an. Dabei ist das Aufsammeln des Mülls mit Maschinen oft nicht möglich und muss daher manuell erfolgen. Die Kosten- und Zeitbelastung sind dabei enorm. Der finanzielle Aufwand der Straßenmeistereien in Oberösterreich beträgt jährlich rund 1,5 Millionen Euro. An Österreichs Autobahnen wurden im Jahr 2020 lt. ASFINAG etwa 8.700 Tonnen Abfälle eingesammelt. Dieser Aufwand schlug sich in zusätzlichen Kosten nieder, insgesamt 13 Millionen Euro.
Eine Analyse der Flurreinigungsaktionen in OÖ im Jahr 2021, die von der pulswerk GmbH durchgeführt wurde, zeigte, dass Getränkeverpackungen den mit Abstand größten Teil der gelitterten Abfälle in Oberösterreich ausmachen (nach Volumen und auch nach Masse). Betrachtet man die Stückzahl, werden jedoch Zigarettenstummel am häufigsten achtlos weggeworfen.
Bewusstsein schaffen für eine saubere Umwelt
Die von den OÖ Umwelt Profis im Jahr 2008 erstmalig initiierte Flurreinigungsaktion wird nun seither jährlich wiederholt. Traditionell finden die Flursäuberungsaktionen, an denen sich viele engagierte Bürger/innen freiwillig beteiligen von Frühling bis Anfang Sommer statt. Im Jahr 2022 waren es besonders viele Umweltverbundene, die sich bei den „Hui statt Pfui“-Aktionen beteiligten. Mit über 36.800 Teilnehmer/innen konnten letztes Jahr sogar noch einmal mehr Menschen dafür mobilisiert werden als 2021. Groß und Klein aus zahlreichen Gemeinden sammelten dabei über 16 Tonnen achtlos weggeworfene Abfälle. Diese Aktionen leisten einen wichtigen Beitrag zur Sensibilisierung der Bevölkerung für das Thema Littering und Umweltverschmutzung. Unterstützung kommt seit 15 Jahren von den OÖ Umwelt Profis der kommunalen Abfallwirtschaft, durch Koordinierung der Gemeindesammelaktionen und zur Verfügung stellen von Handschuhen und Abfallsäcken. Der OÖ Landesabfallverband hat zudem für alle Teilnehmer/innen der angemeldeten Aktionen eine Unfall- und Haftpflichtversicherung abgeschlossen, um den Kommunen das Risiko von allfälligen Haftungen abzunehmen.
Hintergrundinformationen
Wer sind die Umwelt Profis der kommunalen Abfallwirtschaft?
Die 15 Bezirksabfallverbände (BAV), die Statutarstädte Linz, Wels und Steyr und das Landesabfallverwertungsunternehmen (OÖ LAVU GmbH) bilden gemeinsam mit dem OÖ. Landesabfallverband (LAV) als Dachverband die Umwelt Profis. Sie betreuen gemeinsam ein flächendeckendes Netz von 180 Altstoffsammelzentren (ASZ) und tausenden Containerstandplätzen und stehen für eine sichere und nachhaltige Entsorgung von Altstoffen und Restabfällen. Die Umwelt Profis sind eine öffentlich-rechtliche Non-Profit Organisation, die in ihrem unternehmerischen Handeln Ökonomie und Ökologie bestmöglich vereint und ihre Dienstleistungen kostengünstig für die BürgerInnen erbringt. Näheres auf www.umweltprofis.at