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Feuerwehr als Katastrophenschützer Nummer Eins in Österreich

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Oberösterreichs Feuerwehren stehen tagtäglich im Einsatz, um der Bevölkerung zu helfen. Jede zweite Minute rückt eine österreichische Feuerwehr zu einem Brandeinsatz, zu einem technischen Einsatz, zu einer Brandsicherheitswache oder einer sonstigen Hilfeleistung aus. Die 915 Oö. Feuerwehren sind somit Katastrophenschützer Nummer Eins. Bei der „LENTIA MMXIX“, nach „Ennstal 2014“ die zweite bundesweite Feuerwehr-Katastrophenhilfsdienstübung, kann man sich am 5. Oktober 2019 in der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz selbst ein Bild von der Qualität und den Möglichkeiten der Feuerwehr-Katastrophenhilfe machen.

Ergänzend zu den „klassischen“ Einsätzen sind die rund 4.800 Feuerwehren unserer Heimat mit ihren über 300.000 Mitgliedern auch in der Katastrophenhilfe fest verankert. Innerhalb weniger Minuten können vordefinierte Katastrophenhilfsdienst-Einheiten (KHD-Einheiten) in ganz Österreich alarmiert werden, um in unmittelbarer Nähe, aber auch über die Grenzen des eigenen Bezirkes und Bundeslandes hinweg rasch und professionell mit Mannschaft und Gerät zu helfen. Die Feuerwehren sind in den Katastrophenhilfegesetzen der Bundesländer als Katastrophenhilfeorganisationen fest verankert und leisten schon jetzt bei weit über 90 Prozent der Katastrophenfälle in Österreich Hilfe. 

Dieser flächendeckende Bevölkerungsschutz vom Bodensee bis zum Neusiedlersee ist in Zeiten zunehmender Wetterextreme unverzichtbar und macht die Feuerwehren im Katastrophenschutz zu unersetzbaren Akteuren in unserem Land. 

Dieses hochprofessionelle Sicherheitsnetz, so wie wir es seit Jahren auf Gemeinde-, Landes- und Bundesebene schätzen – und uns bei Großschadenslagen darauf verlassen, braucht neben den handelnden Menschen und deren Ausbildung auch eine bedarfsgerechte Ausstattung – und deren nachhaltige Sicherstellung.

Aufstockung der finanziellen Mittel

So fordert der Österreichische Bundesfeuerwehrverband gemeinsam mit den neun Landesfeuerwehrverbänden die Aufstockung der finanziellen Mittel aus dem Katastrophenfonds und der Feuerschutzsteuer, um den gewohnt hohen Qualitätslevel auch in der Zukunft auf zumindest gleich hohem Niveau halten zu können. Seit dem Jahr 2013 ist der garantierte Mindestbetrag für die Feuerwehren mit 95 Millionen Euro gedeckelt. Diese Deckelung soll auf 130 Millionen Euro angehoben werden. Die Indexanpassung und auch die Kosten für die Ausbildung werden seit Jahren nicht berücksichtigt. Die Hilfeleistungen bei Großschadenslagen werden von Jahr zu Jahr mehr, die Technik muss stets weiterentwickelt und natürlich intensiv serviciert werden. Dadurch steigt auch der Schulungsaufwand.

Faktor Zeit, Faktor Mensch

„Gerade die erste Phase bei einer Großschadenslage ist entscheidend. Menschen und Tiere müssen gerettet und in Sicherheit gebracht werden, jede einzelne Minute ist situationsentscheidend. Die ersteintreffenden Feuerwehreinheiten leisten hier eine wertvolle und unverzichtbare Arbeit, unterstützt werden sie dabei nur wenig später von überörtlichen Einheiten. Durch die Vielzahl an ehrenamtlichen Feuerwehrfrauen und -männern im gesamten Bundesgebiet können wir tagelang durchgehend im Einsatz stehen, ein Rotationsprinzip ermöglicht Ruhe- und Erholungsphasen zwischen den fordernden Einsatztätigkeiten“, so Feuerwehrpräsident Albert Kern. Die österreichischen Feuerwehren leisten zusätzlich zur Einsatztätigkeit somit einen wesentlichen volkswirtschaftlichen Beitrag zur Linderung von Auswirkungen von Katastrophen- und Großschadensereignissen, wird dieser Dienst doch österreichweit zu 99% von Ehrenamtlichen bewerkstelligt.

Bundesweite Feuerwehr-Katastrophenhilfsdienstübung am Samstag, 5. Oktober 2019 in Linz

Bei der „LENTIA MMXIX“, nach „Ennstal 2014“ die zweite bundesweite Feuerwehr-Katastrophenhilfsdienstübung, kann man sich am 5. Oktober 2019 in der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz selbst ein Bild von der Qualität und den Möglichkeiten der Feuerwehr-Katastrophenhilfe machen. 

An dieser Großübung bei der rund 1.000 Feuerwehrmitgliedern aus ganz Österreich mitwirken, werden gemeinsam sechs Szenarien bearbeitet: 

  • Waldbrand (Waldbrandbekämpfung in unwegsamem Gelände, Löschwasserversorgung)
  • Hochleistungspumpen (Abpumpen eines großen überschwemmten Gebietes)
  • Windbruch (Freimachen einer Straße nach Windbruch)
  • Personensuche (Personensuche und -rettung in unwegsamem Gelände)
  • Schadstoff (Räumen eines Schadstofflagers)
  • Wasser- und Tauchdienst (Suche nach Containern im Hafenbecken und deren Bergung)

Überdies wird am Linzer Hauptplatz eine große Geräteschau mit Fahrzeugen und Ausrüstung aus ganz Österreich, mit dem Beginn ab 09:00 Uhr, veranstaltet. Die Abschlusskundgebung zur Großübung startet um 16:00 Uhr und wird ebenfalls dort stattfinden.


Fotos: Kollinger, fotokerschi.at