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Austrian Bavarian Czech Forest Fire Drill: „Drei Länder, ein gemeinsamer Auftrag“ – Grenzüberschreitende Waldbrandübung ohne sichtbare Grenzen

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Das Dreiländereck Oberösterreich, Bayern und Südböhmen war von Freitag, 30. Juni bis Sonntag, 2. Juli 2017 Schauplatz einer großangelegten, länderübergreifenden Waldbrandübung. Mehr als 1.100 Kräfte und Helfer der verschiedensten Einsatzorganisationen der drei Länder – darunter die Feuerwehr, das Bundesheer, das Rote Kreuz, die Polizei, die Bergrettung sowie der Bezirkshauptmannschaft – waren an diesen drei Tagen im Böhmerwaldgebiet gebündelt.

„Drei Länder, ein gemeinsamer Auftrag“, so fasst Günther Gierlinger, Abschnittsfeuerwehrkommandant des Abschnittes Aigen sowie Hauptverantwortlicher für die „Austrian Bavarian Czech Forest Fire Drill 2017“ die Großübung kurz zusammen. Annahme war ein großflächiger Waldbrand mit verschiedensten Einsatzszenarien auf einem Gebiet von rund 100 Hektar. „Ich bin überwältigt von den vielen positiven Eindrücken und die zweijährige, intensive Vorbereitungsphase machte sich auf jeden Fall bezahlt.“

Dreiländereck: Dicht bewaldetes und touristisch intensiv genutztes Gebiet

Das Dreiländereckgebiet Österreich – Deutschland – Tschechien ist ein sehr dicht bewaldetes Gebiet, das touristisch intensiv genutzt wird. Durch den Dreisesselberg, den Plöckensteinersee und den Nordwaldkammweg sind viele Wanderer und Mountainbiker unterwegs. Aufgrund des hohen Totholzaufkommens, vor allem auf tschechischer Seite durch den Käferbefall nach dem Sturm Kyrill, entstanden große Lücken in der geschlossenen Walddecke, die den Waldboden immer mehr austrocknen lassen und speziell in den Sommermonaten zu einer stark erhöhten Waldbrandgefahr führt.

Gerade diese Einsätze beinhalten viele Gefahren für Mensch, Tier und Umwelt. Ohne spezielle und überörtliche Hilfe sind die Feuerwehren oft machtlos. Schließlich handelt es sich bei Waldbränden oft um großflächige und einsatzintensive Szenarien.

Katastrophenschutz-Einheiten (F-KAT) sowie Feuerwehr-Flughelfer im Einsatz

Eine länderübergreifende Waldbrandübung am Dreiländereck Oberösterreich Bayern und Böhmen hat es bislang noch nicht gegeben. Das war für alle Beteiligten eine besondere Herausforderung. „Es gehe darum, die Brandherde zu lokalisieren und die Einsatzmannschaften dorthin zu lotsen“, so Bezirks-Feuerwehrkommandant Josef Bröderbauer, der Einsatzleiter der Übung.

Von österreichischer Seite wurden dafür die Katastrophenschutz-Einheiten (F-KAT) des Bezirkes Rohrbach aktiviert, die für solche Fälle vorgesehen sind. Zusätzlich kamen Feuerwehr-Flughelfer aus ganz Oberösterreich von den Waldbrandbekämpfungs- sowie Flughelfer-Stützpunkten des Katastrophenschutzes zum Einsatz.

„Es waren keine Grenzen sichtbar“ „Für mich waren im gesamten Übungsverlauf keine Grenzen sichtbar – und das ist das Beeindruckendste“, betont Oberst Georg Klecatsky, stellvertretenden Brigadekommandant der österreichischen Luftunterstützung anlässlich der Schlussveranstaltung am Sonntag. Insgesamt waren 12 Luftfahrzeuge unterwegs, die vom Kommando Luftunterstützung des österreichischen Bundesheeres im Rahmen der „Golden Track 2017“ koordiniert wurden. Diese beförderten mit über 50 Flugstunden mehr als 120.000 Liter Löschwasser sowie 400 Passagiere ins länderübergreifende Übungsgebiet.

Zahlen und Fakten der eingesetzten Einsatzkräfte:

  • Feuerwehren Tschechien: 8 Feuerwehren mit 45 Einsatzkräften
  • Feuerwehren Bayern: 47 Feuerwehren mit 506 Einsatzkräften
  • Feuerwehren Österreich: 28 Feuerwehren mit 460 Einsatzkräften
  • Österreichisches Bundesheer: 65 Einsatzkräfte
  • Sowie zusätzlich Polizei, Österreichisches Rotes Kreuz, Malteser Hilfsdienst, Deutsche Bundeswehr, Bergrettung und Bergwacht

Fotos: Hermann Kollinger, Manfred Rehberger, Bernhard Bruckbauer
Videos: ORF Oberösterreich, Bernhard Bruckbauer